„Lasst uns über den See fahren“, ermunterte Jesus seine Jünger. Und sie stießen sich und das Boot kräftig vom Ufer ab. Sie kümmerten sich um Kurs und Segel. Jesus legte sich aufs Ohr und schlief ein. Dann wurden die Wellen immer höher, der Wind trieb sie mannshoch. In ihrer Not weckten sie Jesus. Auf der Leeseite lag er, wachte auf, fragte überhaupt nicht nach den Umständen, ging auf die Luvseite und wandte sich dem Sturm entgegen. Wie durch ein Wunder wird alles ruhig. Und Jesus schließt diese ganze Aktion mit der knappen Frage ab: „Wo ist euer Glaube?“

Was hat die Angst vor Sturm und rauer See mit dem Glauben zu tun? Unser Glaube ist unser Heimathafen, ist der Anker in unserem Leben! Nur wer weiß, wo er Schutz, Hilfe und ein Dach finden kann, hält den Stürmen des Lebens stand.

Wir können uns zwar auch gegenseitig schützen. Aber ab einem bestimmten Punkt, ab einer bestimmten Windstärke sind unsere menschlichen Kräfte zu schwach.

Bei diesem Sturm nützt es den Jüngern nicht, dass sie zusammen sind. Sie können noch so viel Wasser aus dem Boot schöpfen. Diesem Wellengang sind sie nicht gewachsen. Und Jesus? Er vertraut auf Gottes Kraft und Stärke.

Die Jünger haben noch nicht begriffen, worum es in ihrem Leben geht. Ihnen fehlt der Heimathafen. Wo ist ihr Anker? Wo ist ihr Halt? Die Antwort wird ihnen klar angesichts dieser Wellen, dieses Sturms.

Gott will Anker und Heimathafen sein. Mit den Sturmstillungen, die wir erleben, wirbt er um unseren Glauben an ihn. Wir können ihm vertrauen.

Herzliche Grüße

Pastor Matthias Zehrer