Typisch methodistisch - ungewöhnlicher Name kurz erklärt

Wir nennen uns »evangelisch«, weil das Evangelium von Jesus Christus unser Fundament ist. Gleichzeitig kennzeichnet uns der Name als Teil der evangelischen Kirchenfamilie, die in der Reformation ihren Ausgang nahm.


»Methodistisch« heißen wir wegen einer spöttischen Bezeichnung für eine Gruppe von Studenten um John und Charles Wesley in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Statt der damals üblichen studentischen Lässigkeit praktizierten sie einen konsequenten Lebensstil.
Neben intensivem Bibelstudium und gemeinsamem Beten waren ihnen vor allem die praktischen Dienste an Armen, Kranken, Arbeitslosen und Gefangenen wichtig.
Deshalb wurden sie als methodistisch verspottet. Aus dieser studentischen Bewegung wurde eine Erweckung, die das Leben vieler Menschen veränderte. Innerhalb weniger
Jahrzehnte entstand daraus eine weltweite Kirche.

Quelle: Info-Flyer der Evangelisch-methodistischen Kirche "Wir stellen uns vor"


Typisch methodistisch - Kirche und Geld

Jeder Besitz ist eine von Gott anvertraute Gabe. Zugleich verbindet sich damit die Aufgabe, diesen sinnvoll einzusetzen.

Als vom Staat mit körperschaftlichen Rechten ausgestattete Organisation ist die Evangelisch-methodistische Kirche berechtigt, den Staat zu bitten, von den eigenen Kirchengliedern die Kirchensteuer einziehen zu lassen. Allerdings verzichtet sie darauf. Bei der Aufnahme in die Kirche verpflichten sich die Gieder, ihre Gemeinde und die Kirche mit regelmäßigen Gaben zu fördern. Üblicherweise geschieht dies durch einen monatlichen Beitrag. Die Höhe dieses Beitrags bleibt jedem selbst überlassen. John Wesley (1703-1791), Kirchenvater der Evangelisch-methodistischen Kirche, legte jedoch Wert darauf, dass die alttestamentliche Forderung des Zehnten (zehn Prozent der Einnahmen) auch für heutige Christen das richtige Maß sei.

Sich selbst hat John Wesley darüber genau Rechenschaft abgelegt, was er für sich und was er für Gottes Werk ausgab. Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, dass er bei seiner ersten Jahreseinnahme von 30 Pfund für seinen persönlichen Bedarf 28 Pfund brauchte. 2 Pfund verschenkte er. In einer Zeit ohne Inflation behielt er den Betrag bei, den er für seinen persönlichen Bedarf benötigte. Als sich seine Einnahmen auf 60 Pfund gesteigert hatten, verschenkte er 32 Pfund; als er 90 Pfund erhielt, verschenkte er 62 Pfund. Diesen Grundsatz befolgte er bis zum Ende seines Lebens.

Er verausgabte nie mehr als 28 Pfund für seine eigene Person. In späteren Jahren erzielte er jedes Jahr aus dem Verkauf seiner Bücher einen Erlös von über 1.000 Pfund, doch verschenkte er diese ganze Summe. Nur seine Reisekosten zog er ab. Er hat in seinem Leben mehr als 30.000 Pfund für Wohltätigkeitszwecke ausgegeben.

Die Unabhängigkeit von materiellem und finanziellem Besitz war für John Weseley ein wichtiges Kennzeichen erlösten Lebens. Gleichzeitig sah er die Chance, die sich bietet, wenn Menschen mit ihrem Besitz verantwortlich und großzügig umgehen und damit das Werk Gottes unterstützen und die Not von Menschen lindern helfen. Deshalb konnte John Wesley sagen: »Du bekommst keine Belohnung im Himmel für das, was du zurücklegst, sondern für das, was du austeilst. Jedes Pfund, das du auf der irdischen Bank anlegst, ist verloren, es bringt oben keine Zinsen. Aber jedes Pfund, das du den Armen gibst, ist in der himmlischen Bank angelegt. Es wird großartige Zinsen bringen, die sich in der Ewigkeit vermehren.« In einer Predigt über den rechten Gebrauch des Geldes formulierte er die Leitlinie "Erwirb soviel du kannst, spar soviel du kannst, gib soviel du kannst." Ohne Berührungsängste, aber verantwortungsbewusst und großzügig - so sollte der Umgang mit Geld und materiellem Besitz sein. Eine Leitlinie, die auch heute noch aktuell ist und eine geistliche Perspektive vermittelt.


Bewahrung der Schöpfung - Foto: © Gerd Petras

Soziales Bekenntnis der Evangelisch-methodistischen Kirche

Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt,
und an Jesus Christus, den Erlöser alles Erschaffenen,
und an den Heiligen Geist,
durch den wir Gottes Gaben erkennen.

Wir bekennen, diese Gaben oft missbraucht zu haben,
und bereuen unsere Schuld.

Wir bezeugen,
dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist.
Wir wollen sie schützen
und verantwortungsvoll nutzen.

Wir nehmen dankbar
die Möglichkeiten menschlicher Gemeinschaft an.
Wir setzen uns ein für das Recht jedes Einzelnen
auf sinnvolle Entfaltung in der Gesellschaft.

Wir stehen ein für das Recht
und die Pflicht aller Menschen,
zum Wohl des Einzelnen
und der Gesellschaft.
beizutragen.

Wir stehen ein für die Überwindung
von Ungerechtigkeit und Not.

Wir verpflichten uns zur Mitarbeit
am weltweiten Frieden
und treten ein für Recht und Gerechtigkeit
unter den Nationen.

Wir sind bereit,
mit den Benachteiligten
unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen.
Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe.

Wir anerkennen Gottes Wort
als Maßstab in allen menschlichen Belangen
jetzt und in der Zukunft.

Wir glauben
an den gegenwärtigen und endgültigen Sieg Gottes.
Wir nehmen seinen Auftrag an,
das Evangelium in unserer Welt zu leben.
Amen.


Ich bete für meine Kirche

Seit Januar 2013 lädt die Evanglisch-methodistische Kirche zum Gebet über eine besondere Internetseite ein. Jeden Sonntag werden Gebetsanliegen und ein Impuls zum Wochenspruch aus einem Arbeitsbereich der Kirche veröffentlicht.

Sie finden diese Seite im weltweiten Netz unter dem folgenden Link:
Gebetsanliegen


Bischof Harald Rückert - Foto: Volker Kiemle (EmK ÖÄ)

Der Bischof der Evangelisch-methodistischen Kirche

Kurzporträt des neuen Bischofs der Evangelisch-methodistischen Kirche

Harald Rückert ist im Juni 1958 in Nürnberg geboren. Nach dem Abitur studierte er zunächst Lebensmitteltechnologie, bevor er den Weg in den pastoralen Dienst der Evangelisch-methodistischen Kirche einschlug.
Nach einem Gemeindepraktikum in München folgte das Theologiestudium am Theologischen Seminar der EmK in Reutlingen. Zuletzt war er leitender Pastor im Gemeindebezirk Reutlingen-Erlöserkirche. Davor war er in den nordbayrischen Gemeindebezirken Hof-Stammbach und Schweinfurt-Würzburg tätig. Als Superintendent stand er vom Jahr 2000 an zehn Jahre lang dem Distrikt Reutlingen vor.
Vom Beginn seiner pastoralen Tätigkeit an beschäftigt sich Rückert mit den Themen Gemeindeaufbau, Gemeindeleitung und Entwicklungsmanagement.
Mit Zusatzausbildungen in Sozialmanagement, Zeitmanagement sowie Mitarbeiterführung
und Mitarbeiterbegleitung gestaltet er auch die zweite Ausbildungsphase für Pastoren auf Probe im Gemeindedienst maßgeblich mit.
In seiner Zeit als Superintendent für den Distrikt Reutlingen ist er als Vorsitzender
des »Ausschusses für Neulandmission « (später: Fachgruppe Gemeindegründung)
in der Süddeutschen Konferenz für Gemeindegründungs- und Gemeindeneuaufbauprojekte mit zuständig und engagiert sich stark für
diakonische Projekte wie das »Lebenszentrum Ebhausen«.
»Wir sind gemeinsam Kirche«, erklärte der neugewählte Bischof bei seinem ersten Statement nach der Wahl. An die Delegierten der Zentralkonferenz als Vertreter für Gemeinden der EmK aus ganz Deutschland gewandt, sagte er weiter: »Ich freue mich
sehr, mit euch zusammen den Weg der Kirche zu gestalten und weiterzuführen.
« Es sei, so Rückert weiter, danach zu fragen, was der Auftrag Gottes am jeweiligen Ort ist. »Und dann gilt es, diesem Auftrag nachzukommen.«


Ausführliche Informationen: www.emk.de/bischof
Klaus Ulrich Ruof, Referent für Öffentlichkeitsarbeit